Sauerstoffmangel und alles Gute kommt von oben

Hola Miteinonda! Wir sind wieder zurueck aus der (Cevola-)pampa. Eine wunderschoene und auch anstrengende Woche ist vorbei hier in Peru. Doch alles nacheinander! Am Donnerstag den 16. Juli fuhren wir mit einem, wieder mal komplett ueberfuellten Collektivo nach Yungay. Diese Stadt wurde 1970 von einem riesigen Felssturz vom Huascaran Norte verschuettet. Dabei kamen ca. 22.000 Menschen ums Leben. Heute sieht man nur mehr eine riesige Gedenkstaette. Von dort ging es dann per Taxi ins Languanuca Tal. In der Chevolapampa stellten wir unser Basislager auf. Am Freitag Morgen packten wir unsere riesigen Wolken und machten uns auf Richtung Yanapaccha. Wir machten unser Hochlager auf ca. 4500hm in einer kleinen verfallenen Huette neben einem kleinen See. Wir hatten wirklich mehr Glueck als .... denn in der Nacht war ein sehr starker Foehnsturm bei dem wir im Zelt sicherlich mehr gewattet haetten als geschlafen. Der atemberaubende Blick auf die Chacaraju's liess unsere Bergsteigerherzen in die Hose rutschen. Am Freitag Morgen starteten wir dann den Angriff auf den Yanapacha. Zuerst ging es ueber Moraenenhuegel und Schutthalden in ein kleines Glescherkar. Von dort dann auf einen recht imposanten Gletscher unterhalb des Yanapacha. Da wir die orginale Aufstiegsvariante nicht wussten stiegen wir in eine - fuer uns die am leichtesten erscheindende Variante- Schneerinne ein. Die immer steiler werdende und auch von den Schneeverhaeltnissen immer anstrengendere Rinne endete mit einer Querung ueber einem recht imposanten Eisburch. Jeder Hoehenmeter war, mit unserer noch nicht so guten Akklimatisation, mit grosser Ueberwindung verbunden. Nach dieser Rinne wurde das Gelaende einfacher, der Blick auf die Schneeriefen unter dem Gipfel aber umso beeindruckender. Die letzten 100 hm waren fuer HC mit erheblicher Spurarbeit verbunden da viel eingewehter Pulverschnee in den Haengen lag. Da wird sogar ein originaler Praedinger leise.... Die letzten Meter auf einem Firngrat zum Gipfel belohnten dann den anstrengenden Aufstieg. Der Gipfel (5450m) liegt auf einem messerscharfen Grat zwischen Yanapacha Ost und West. Wir sind uns ziemlich sicher dass diese Variante- zu unrecht...- selten bis noch gar nie begangen war und tauften sie daher "Fawolga- Variante". Leider verwehrte uns die schwarze Katze (ugs. fuer dunkle Wolken....) einen laengeren Gipfelaufenthalt und wir stiegen ueber die Aufsteigsspur wieder ab. Unsere erste Akklimatisationstour entpuppte sich ungeplanter weise als "Schachtlastour"..... Im Basislager angekommen belohnten wir uns mit einem guten Tropfen Wein und begannen unseren Basislager-Blues zu reimen. Von unserer basislageralm cebollopampa (3900m) sind wir am 19.07. nach der yanapaccha besteigung wiedermal mit der kompletten wolke zufuss um ca 10:30 losgestartet in richtung pisco (5750m). Der pisco ist mitunter einer der meistbestiegenen berge der cordillera blanca. er ist relativ leicht zu besteigen und eignet sich daher ideal als Akklimatisationstour. dementsprechend sind wir nicht alleine unterwegs. vom basislager aus geht es ueber einen gut ausgetreten eselsteig richtung refugio peru auf 4760m wo wir erstmals rast machen. justament logiert genau zu dieser zeit ein peruanisches TV Team auf der huette, die eine dokumentation ueber die besteigung des pisco drehen. wir bestellten spaghetti pomodori auf die wir ca 1h warten durften(hat sich ausgezahlt!) unser moraenencamp befindet sich kurz unterhalb des piscoschachtlen auf ca 5000m. zwischen refugio peru(4750m) und moraenenlager 5000m muessen wir eine moraene queren, die mit sicherheit die gefaehrlichste passage der gesamten tour ist (steil, unwegsam, entgegenkommende steine von oben...). So gegen 16:00 erreichten wir das ersehnte lager einigermassen fix und foxi. Ein sonniger windstiller platz macht das lager fast schon heimelig angenehm. Nach einem lukulischen genussvollem abendessen (ramensuppe und thunfisch) haben wir nach gewohnter fawolgatour-Manier den Weg richtung kees von ueberfluessigen steinen befreit (herrlich) und sind dann um 19:00 in die harpfe verkrochen. um 5:00 morgens des 20.07. sind wir aufgestanden (munter schon seit 2:00, weil die ersten nervoesen gipfelaspiranten um diese zeit starteten). nach einem kleinen desayuno sind auch wir als letzte losgestartet. es ist eine wanderung wie aufn venediger lei a bissi langsamer. das wetter war nicht so berauschend eher bewoelkt und schneibelig. nach ca 2,5h aufstieg sind wir am gipfel angekommen und haben dann ein meteorologisches schwer zu erklaerendes vormittagsloch fuer die aussicht auf andere gipfel geniessen duerfen. der abstieg war problemlos und so sind wir um ca 12:00 wieder im moraenencamp gewesen. nach einer stunde schlaf auf warmen sonnigen 5000m haben wir wieder unsere liebe wolke gepackt und sind richtung basislageralm runtermarschiert. um 16:00 sind wir wieder in der cebollopampa angekommen und durften auf einen gewaltigen gipfeltag zurueckschauen. ein cerveza und eine bottiglie wein im mannschaftszelt waren der muehe genuesslicher lohn! der naechste tag stand unter dem zeichen der REGENERATION und RUHE! 22. Juli: Nach diesem herrlich erholsamen und wichtigen Ruhetag brachten wir unsere schon vertrauten Wolken zur Strasse und fuhren gute 2km mit einem Collectivo ins Ancoshtal, in dem unser naechstes Gipfelziel lag: der 6354m hohe Chopicalqui, ein wahrlich gewaltiger Berg. Das Wetter war sehr ungewiss und es fiel so manche Schneeflocke vom grauen Himmel. Unseren Marsch ins Moraenencamp verschoenerten wir uns durch einen ungemuetlichen Verhauer ins Moos- und Sumpf-beschmueckte Angelaende. Der Gipfel war fast die ganze Zeit verhuellt, so hatten wir aber super Temperaturen fuer den anstrengenden Weg zum Moraenenlager auf 4950m, das wir schon nach 3 1/2h erreichten. Zagg - wir da, Sonne da, Sicht zum Gipfel frei. So konnten wir in aller Ruhe mal Zelt und Schlafsack trocknen; die Ruhe wurde lediglich durch das staendige Gepolter der kalbenden Gletscherbrueche unterbrochen, die sich rund ums Lager befanden. Wasser war auch da, nur brauchte man halt eine Portion Geduld, um den duennen Strahl zu fassen. Geplant war urspruenglich, dass wir am naechsten Tag gemuetlich ins Hochlager aufsteigen und dann am uebernaechsten Tag den Gipfel stuermen wollten. Aber irgendwie kamen wir zu dem Schluss, dass wir es in einem Zug probieren koennten. Also alles gepackt, wecker auf 3Uhr, rausgeschaut - wolkenlos!! Wir freuten uns riesig, da es schon lange nicht mehr so klar war. Wir nahmen einen gemuetlichen Snack im Zellt zu uns, rein ins Gewand, rausgeschaut - Siccht NULL!!! Nun ja, so blieben wir doch im Zelt, denn an einen Aufstieg bei Nebel an diesem grossen Berg wollten wir uns nicht wagen. Um 5 Uhr war das Wetter dann aber gut genug fuer uns Schoenwetter-Berggeister. Es war mit 0 Grad sehr warm, wind war auch fast keiner zu spueren, also perfekte Bedingungen. Lediglich die Front, die sich wie eine Mauer naeherte, nagte etwas an unserem Nevenkostuem. Nach 2h ereeichten wir schon das Hochlager auf 5600m, aus dem nur 2 Seilschaften gestartet waren. Bald schin hatte uns die Front erreicht, war aber harmloser als befuerchtet. Die Seilschaft, die uns im Schneetreiben entgegenkam, machte uns Mut und wir folgten der gnadenlosen Spurmaschine Miguel Montanero (alias Michl) ueber den immer steiler und schmaler werdenden Grat. Je naeher wir dem Gipfel kamen, desto besser wurde das Wetter, aber die Luft wurde halt auch duenner. Fuenf Schritte, Pause... uff. Der harte Kampf mit dem inneren Schweinehund hat sich schliesslich gelohnt und nach 7 Stunden, 1400 Hoehenmetern bis 70 Grad ereeichten wir um Punkt 12 Uhr den Gipfel. Alleine verbrachten wir fast eine Stunde auf unserem ersten 6000er bei Sonnenschein und fast ohne Wind. Unter uns ein Wolkenmeer, ueber uns nur noch der nahe Gipfelaufbau des Huascaran. Ein Traumberg, und wir ganz alleine ober - jupi!!! Der Rueckweg von 6354 auf 3900m wurde uns durch Nebel, tiefen Pulverschnee und nicht fahrende Collectivos erschwert. Aber wir schafften es mit viel Glueck noch ein Taxi zu erwischen, das uns noch am selben Abend nach Huaraz brachte, wo wir um 21.30 Uhr ankamen. Wir hatten den Schluessel in der Pension gelassen, in der aber niemand erreichbar war. Weder Sturmlaeuten noch Telefonterror erreichten das Ohr der Vermieter. So beschloss HC, es auf die rustikale Art zu machen und ueber das Dach in den Innenhof zu steigen. Die Eternitplatten am Dach waren aber einbruchsicher und so brach der Dachwanderer duchs Dach und gleich noch mit einem Hax durch die Binsendecke ins Esszimmer... Ein paar rustikale Krankenhausmomente und drei Naehte spaeter treiben wir drei Fawolgas wieder mit vereinten Kraeften in der Tambo-Bar bis 3 Uhr unser Unwesen und sorgten so dafuer, dass wir sicher noch in der ganzen Stadt als "locos austriacos" bekannt werden. Wir werden die naechsten Tage unsere Lebern von der Hoehenluft reinigen und die mueden Beine im Salsatakt schwingen. Zu unserm Glueck findet gerade an diesem Wochenende eine riesige Party S

3 Kommentare:

pui hat gesagt…

Hoi Bübm!!

Molto muchos Gratulation za enkra easchtn Expedition!! BERG HEIL!

Die Fotos hent beeindruckend, gorapoa Spoltn, Täler sou lonk wies Umbol- und Dabertol zomme und sou wies ausschaug echt ols Spazierstablassteige und Schachtlastouren!!

Die Fotos bringen mir viel Freude und Farbe und abwechslungsreiche Gedanken in den von Wetter und Klassik (Hons, des wa wos fa di!) nur so triefenden Bregenzalltag!

Ah Michl, des mit di meteorologischen Vormittagslöcher, Mittogslöcher, Gonztogslöcher oda monchmal a WeitundbreitkoaneummaLöcha isch a leicht erklärbores Phänomen (;->), der Glaube daran isch oanfoch is wichtigste!

Viel Spass Manda nou, Salsa ÖNN, Haxn hoch und weiterhin schöne und xunde Touren!!

Pfiat enk daweil, Josef.

Andi hat gesagt…

grandiosely Jotas!
He gratulation zu enkan 6000er ah wahnsinn, beeindruckende fotos "bauchwehtüender text" oba haupsoche happy end :)
Also i find jo enkare wolken sehr eigenortig *gg* sicha recht unheimlich wenn oan sowos verfolgt oba i denkma peru ist anders ;)

Wünsch enk viel erholung & in HC an viel glick beim haxn repariern ;) oba des weat mit salsa sicha bessa ^^

sg aus dem seehr warmen & sonnigen virgen mit klarer sicht juhee :)! Saile & foaschtlach ön :)

pui hat gesagt…

BEOBACHTUNG:
Bregenzzeit 10:29 Uhr am Vormittag
Huarazzeit 03:29 am Morgen

Auf dem peruanischen Wettersatellitenbild ist zwischen Cord. Negra und Cord. Blanca eine ungewöhnliche, blaue Konvektion erkennbar. Nicht fotografierbar, weder im sichtbaren noch im infraroten Bereich, NUR "nasal" erfassbar!

Vielleicht Los Locos Austriacos ban hoamschwergln??

Ols Güte!!
PUI