Abenteuer am Huandoy Norte

Tja, der letzte Gipfel hat sich auch etwas gewehrt... Ziel war es, den Huandoy Norte (6394m) über die selten bestiegene Ostwand zu erklimmen. Zeit dafür: Zwei Tage... Also, am ersten Tag um 4 Uhr mit dem Taxi aus Huaraz raus und rein ins Llanganuco-Tal (unterwegs baut der Taxista mal den halben Bus auseinander, damit er den Motor mit kübelweise Wasser kühlen kann, herrlich... ) In der Cebollapampa schnappen wir uns zwei Esel plus Treiber, die uns die schweren Rucksäcke zumindest bis zum Refugio Peru abnehmen. Dort oben hauen wir uns noch ein paar herrliche Spaghetti in die Figur und dann heisst es die Wolken über die romantische Mondlandschaft der Moräne bis zum Gletscherrand zu bringen. Dann gilt es einen Weg durch das Spaltengewirr zu finden und eine nette Spur reinzulegen. Um 17.00Uhr erreichen wir endlich den Einstieg zur Rinne, die uns die nächsten Stunden beschäftigen sollte. 500 Höhenmeter lang und nach oben hin immer steiler werdend... HC muss in der zweiten Seillänge spektakulär aufs Klo gehen, die Amigos gehen schon mal in Deckung... Die Nacht bricht herein und Seillänge für Seillänge geht es höher, mal im Trittfirn, mal im tiefen Gries, immer jedoch steil und ohne Spur. Mit der Nacht kommt auch der Wind, und je näher wir dem Grat kommen, desto unerbittlicher zerrt er an unserem schwindenden Nervenkostüm. Die letzten zwei Seillängen bestehen aus 80-90 Grad steilem Mixedgelände mit Griesschnee garniert. Der Sturm, die Höhe von fast 5900m, 2000 Höhenmeter Aufstieg und die schweren Rucksäcke machen es zu einem echten Abenteuer... mal kratzen die Eisen über Granit, dann verschwinden sie wieder bis zum Knie im Nix, dann wieder steht man auf Blankeis. Sehen tut man nicht wegen der Nacht nix mehr, sondern weil der Sturm einem den Gries in die Augen bläst und wir keine Sturmbrillen mithaben, na servus. So geht es meterweise im Blindflug und mit schüchterner Absicherung dem Grat entgegen, wo HC als Vorsteiger nach wenigen Metern in eine Spalte einbricht... Glück im Unglück: da drin ist es windstill und während dem Nachsichern wird dem HC schon klar, dass wir in dem Loch die Nacht verbringen werden. Die Amigos sind auch heilfroh um die windstille Spalte, die zwei Nachsteiger hacken bis 23.00Uhr zwei Schlafplätze frei, während HC schon langsam einschläft vor lauter fertig. Irgendwann schlummern dann alle gesichert an ein paar Firnankern, falls die Wechte doch wegschimpelt in der Nacht... Den geplanten Aufbruch um 3Uhr morgens verhindert der anhaltende Höhensturm und so wird es am Morgen zur Gewissheit, dass die verbleibenden 600Hm zum Gipfel, die über 1100 Abseilmeter und der Rückweg ins Tal nicht bis 18.00Uhr zu schaffen sein werden. Und am nächsten Tag geht ja schon der Bus, verflixt. Also - raus aus der immer wieder knarrenden Wechte, Abseilen und beim Stand bauen immer Blick nach oben, da die Sonne und der Sturm uns alles Lockermaterial mitschicken... Wolfi kommt vor dem letzten Abseiler auch mal in den Genuss einer Steilwand-Klo-Benützung und wir gehen unter einem Überhang in Deckung... Der Rückweg über Gletscher und die Moräne zur Hütte geht dann ohne Zwischenfälle über die Bühne und wir sind gipfellos, aber doch glücklich um 18.00 beim Taxi. Es war für uns sicher eine der abenteuerlichsten Touren, die wir je gemacht haben. Huandoy - wir kommen wieder! Michl hat uns, den drei Amigos aus England und der ganzen Familie derweil ein herrliches Gröstel gekocht und erzählt uns von seiner "langweiligen Wanderung" zur Laguna 69. Pablo bereitet uns noch einen wilden Mix aus Coca-Likör und Kaffee zu, flambiert das Ganze und bereitet uns mit dem Zeug den Weg in eine lustige Nacht, die in der Extrem Bar (an neuem Platz) ihr Ende fand. Die Reise zurück nach Lima folgte am in der nächsten Nacht vorne oben also am Panoramafenster des Doppeldeckers, was sich bei dem Fahrstil als nicht so gute Idee erwies. Von Museen hatten wir bald genug in Lima und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abflug in der Cathedral de Pisco... hui, hui... Über Amsterdam und München gelangten wir dann schliesslich wieder in die Heimat und veteilten uns dann gleichmässig über Nord- und Osttirol. Waren sechs Wochen Abenteuer und Spass, wilde Gegenden und viel Gelächter, neue Freunde und wieder mal die Erkenntnis, dass es zu Hause doch am schönsten ist! Fotos und mehr gibts dann bei einem Bier... Danke euch fürs Daumen drücken und News verbreiten in der Heimat. Freuen uns auf ein Wiedersehen und die Heimatluft (im Bier, hehe...) schöne Grüsse aus Zermatt, hc

Artesonraju

Um 06:30 Fruehstueck und dann ab ins Parontal. Doch der Taxifaher kommt eine halbe Stunde zu spaet und hat keine Ahunung wo diese Parontal ist ;-) Mit der Alpenvereinskarte bewaffnet probiert Hans unseren Taxista zu navigieren. Dieser vertraut uns aber nicht und somit bleiben wir staendig stehen um nach dem Weg zu fragen. Das Parontal ist sehr beeindruckend. Pyramid, Paron, Huandoy, Caraz und natuerlich unser Artesonraju lachen uns an. Bei diesem Anblick bleibt einem schon mal die Luft weg (nicht nur wegen der Hoehe). Keiner will sein schweres Gepaeck einen Traeger geben und somit gehts wieder einmal mit unseren riesigenWolken in Richtung Base Camp. Kurze Jausen Pause, Essen vestecken und vor den Bremsen fluechtend, steigen wir ins Morain Camp auf. Der Weg wie so oft steil und geil. Michi gehts nicht so gut und er muss sich wieder einmal hochkaempfen. Wir finden einen lauschigen Platz, wo uns der Wind ordentlich um die Ohren pfeift. Route checken, beraten, schlafen, essen, ... das uebliche. Mich hadert noch, ob er auf den Gipfel steigen soll, da er schon sehr geschlaucht ist. Aber nach einer guten Suppe mit Kaese (mit Abstand das kulinarische Highlight aller MoreinCampEssen von Team Michi-Hans), entscheidet sich Michi, dass er auf den Gipfel mitgeht. Um 01:00 laeutet der Wecker und um 02:00 gehts Richtung Gipfel. Team Michi-Hans entscheiden sich fuer den Normalweg und Team Klemens-Wolfi wollen es ueber eine schwerere Route probieren. Es stellt sich aber heraus, dass die Verhaeltnisse nicht passen und somit gehts zu viert auf den Normalweg. Michi ist schon wieder einmal beim fighten doch leider viel zu frueh. Schon auf 5300m faellt die Entscheidung fuer Michi und Hans oofetzen. Michi wollte alleine zurueck, damit Hans auf den Gipfel kann, aber dies stellte sich leider als zu gefaehrlich dar! Keinen Gipfel an diesem Tag fuer die beiden! Wolfi und Klemens gehen weiter und erreichen mit sehr viel Wind um 10:30 den Gipfel!! Yihaaa!! Hans verfolgte den Aufstieg mit dem Gugger aus dem Zelt. Michi bekam nicht viel mit, da er den ganzen Tag im Zet schlief!! Als die Jungs gesund und muede ins MorainCamp kamen. Starten Michi und Hans in Richtung BaseCamp und bereiten das Abendessen vor. Spagethi mit Zwiebel, Salami, Kaese Tomatensauce!! Mui Rico!! Aber viel zu viel, und somit freuten sich die Wackas auf eine kulinarische Abwechslung. In der Nacht wurden wir ein paar mal von den Wackas freundlich geweckt und um 8:00 wackelten wir mit unseren Wolken zu unserem Taxista. In Huaraz wurden die eigentlichen Plaene ueber den Haufen geworfen (Sportklettern), denn Hans war voll motiviert noch einen Gipfel zu machen. Also Entscheidung Huandoy Norte (6395m) ueber die Ost Wand . Klemens, Hans und Wolfi wollen mit leichtem Gepaeck (ohne Zelt) bis auf 5900m kommen. Dort ein bisschen schlafen und am naechsten Tag den Gipfel stuermen!! Michi lehnte ab und bleibt die letzten beiden Tage noch in Huaraz. Die Jungs machten sich heute um 04:00 auf den Weg ins Llanganuco tal. Michi kam Gott sei Dank noch rechtzeitig vom fort gehen nach Hause, um den Jungs viel Glueck zu wuenschen. Am Donnerstag sind dann alle wieder in Huaraz ! Hasta la Proxima!! Michi, Hans, Wolfi und Klemens

Der harte Kampf um die ersten Gipfelsiege!

Der Vorabend: Hans und Michi konnten sich nur mit haarstraeubenden Kamikaze-Salsa von zwei heiratswuetigen Peruanerinnen retten. Somit gabs fuer die zwei nur 3h Schlaf, da es um 05:30 mit dem Taxi ins Santa Cruz Tal ging. In Cashapampa angekommen, organisierte uns Dionicio (unser Koch) einen Eseltreiber (Miguel) mit 4 Eseln. Nach 4h Wanderung und einer kurzen aber intensiven Schlafpause erreichen wir unser erstes Camp (Llamacorral). Essen, Tee, Gitarre, Essen, Tee und Schlafen. An diesen Tagesablauf koennte man sich leicht gewoehnen... Am naechsten Morgen geht es Richtung Alpamayo Base Camp. Michi bekommt Probleme mit seinem Magen und muss etwas langsamer gehen als der Rest. Im Base Camp angekommen wird einmal gerastet und etwas gegessen. Um 14:00 gehts mit unseren schneidigen Wolken ueber den steilen und besch... Weg ins Morain Camp (4900m). Michi war durch seine Magenverstimmung total fertig, wollte aber nichts von seinem Gepaeck abgeben (sturer Hund). Erst als er auf allen Vieren vor HC lag, gab er sein Zelt ab. Wolfi kam auf dem letzten Drittel zur Hilfe und somit kam auch Michi (total im Arsch) im Morain Camp an. Der Gipfel war fuer Michi somit ausser Reichweite. Wolfi, Klemens und Hans machten sich am naechsten Tag um 03:30 auf den Weg zum Quitaraju. Nun, Wolfi ist grundsaetzlich ja ein ganz gewissenhafter und ordentlicher. Aber dieser Tag sollte beweisen, dass er auch anders kann. Zuerst mal verschlafen, dann am Einstieg zum Gletscher die Erkenntnis, dass seine Wundertuete mit der Hardware (Karabiener, Eisschrauben, etc.) noch immer im Zelt kuschelt. Gut, dass er als Kondi-Koenig bald wieder mit vollzaehliger Ausruestung und etwas ausser Atem am Einstieg ankam. Hans wurde fortan von seiner Verdauung arg gepeinigt und so fiel die Entscheidng auf den Normalweg des Quitaraju und nicht auf den geplanten Alpamayo. Am Normalweg stellte sich dann heraus, dass wir doch noch etwas mit der Hoehe zu kaempfen hatten und wurden immer langsamer. (Wolfi immer wieder mal zwischendurch: Wo isch denn mein Dings? und: Wo isch denn des Zeug schon wieder?!? hahaha) Am Gipfelgrat angekommen mussten wir dann feststellen, dass dieser noch fast einen Kilometer lang ist. Als Wolfi bis zur Huefte im haltlose Gries verschwindet, bleibt uns nur eine Wahl... OOOFETZN! Der Rueckweg bis in den Gletscherkessel erledigen wir abseilend. Der endlose Gletscherkessel mit dem Schnappi zum Schartl raubt uns mit seiner Bruthitze die letzten Kraefte. Wolfi und Hans sind fast am Kotzen (O-Ton Wolfi: "in meiner ganzen Karriere wor i no nie so fertig"!), als ihnen noch immer 1200hm Eisbruch- und Moraenengelaende bevorstehen. Im Moraenenlager angekommen ist schon beschlossen, dass nur das Notwendigste mitgeht ins Basislager und ein Zelt oben bleibt. Michi hat am Vormitteg schon das Basislager gehend und stuerzend allein erreicht und sich einen feinen Tag gemacht... Ruhetag im Base Camp: Zum Fruehstueck gabs Palatschinken - auf 4330m hervorragend!! Der Tagsablauf bestand aus Essen, Teetrinken, Schlafen, Essen, Gitarre schwingen, ... Dem Arriero schenkten wir zum Geburtstag den alten Radio vom Hans (die alte Fun-Factory....) und planten schon mal das weitere Vorgehen. So gings dann nach dem herrlichen Ruhetag wieder ins vertraute Moraenenlager, wobei Hans immer noch mit seiner Verdauung zu kaempfen hat... Am nachsten Morgen dann heissts fuer das Team Michi-Hans um 01:45 TAAAAGWACHE! Die zwei ziehen frueh los, um den Quitaraju (6040m) ueber seine beliebte NW-Flanke zu erreichen, nur dass seit gut 3 Wochen keiner mehr oben war, da ein fettes Schneebrett die Flanke blank gefegt hat. Wolfi und Klemens ziehen um halb vier hinterher, um den Alpamayo zu erklimmen. Team Alpamayo erreicht den Gipfel nur wenig nach Michi und Hans kurz nach halb 10. Dass Michi zu dem Zeitpukt auf allen Vieren unterwegs ist, auf den Standplaetzen einpennt und nur mehr Urlaute von sich gibt, koennen die anderen nicht ahnen. Die vermeintlich leichte Flanke erwartete die zwei mit grauslichem Riffeleis und haltlosen Schneeriefen, in denen auch die einmetrigen Firnschwerter nicht gern an Ort und Stelle blieben... (uhhhhaaaaahhhh) Das Wetter machte beiden Teams Feuer unterm Arsch, da der Alpamayo schon wieder kein Gipfelbild mit Panorama zuliess. Dort war Klemens mit inbruenstiger Sorgfalt damit beschaeftigt, dem Wolfi moeglichst viel schlechtes Eis zu entfernen, hehe... Am Quitaraju-Gipfel aergerte sich waehrenddessen der Rucksack vom Hans eine ganze Weile lang, warum er alleine zurueck bleiben musste. Erst beim zweiten Abseiler bemerkt dieser das Malheur und durfte die bescheidene Seillange am Ausstieg nochmal Vorsteigen, hurrrahrrrrrgl... Um17:00 kamen die zwei nach abenteuerlichen Abseilmanoevern im Moraenenlager an, packten ihre Sachen und freuten sich sehr, dass ihnen Klemens und Wolfi vom Basislager aus zur Hilfe eilten. Am Abend gabs noch ein paar kalte Nudeln vom Eseltreiber, aber das war dann jedem Wurscht - die ersten Gipfel waren erklommen, juhu. Noch am Abend setzte Regen ein, der uns auch am naechsten Tag aus dem Tal hinaus begleiten sollte, wieder mal Fetten gehabt. Am Abend dann das uebliche Programm zum Ruhetag: Essen, dann die verlorene Fluessigkeit auffuellen und im Salsatakt die mueden Beine verzweifelt hin-und herschuetteln. Diesmal dabei: 5 x Kanada (Amigos vom Alpamayo), 3 x England (Amigos aus dem Hostel) und 3 x Tirol (Amigas vom Michi). Eine wilde Horde also, dem entsprechend lustig zugegangen ist es (Hans ist am Klo eingeschlafen, so schoen war es dort...) Nun sind wir schon am Packen fuer einen Kurztrip zum Artesonraju, der uns wegen unserer unmotivierten Maegen im Santa-Cruz-Tal ja verwehrt geblieben ist. Also, wir fahren morgen ins Parontal und werden dort sehen, welche Route auf die beruehmte Paramount-Pictures-Pyramide uns anlacht. In drei Tagen (also am 9. Aug) wollen wir wieder zurueck sein, mal sehen... Alles Gute euch, wo auch immer ihr seid. Eine Woche habt ihr noch Urlaub von uns, hehe. Geniesst es... hasta luego - hans, michi, wolfi und klemens PS: Fotos gibts spaeter, da in ganz Huaraz der Strom floeten gegangen ist ;-)

El primero Klapf

Sowohl, hetz seima eigentlich schun in zweiten Tag wiede in Huaraz zan rasten, aber erst heute hamma wieder in Geist zum bloggen. Vor zwei Tagen also sind wir von unserem ersten Berg - der Shaqsha - zurueckgekehrt. War als Aklimatisationstour geplant und hat sich dann als ganz schoen schneidig erwiesen. Olleros, ein kleiner Ort eine Autostunde von Huaraz entfernt, war der Ausgangspunkt unseres ersten Ausfluges. Der geplante Fahrweg war dann doch nicht so toll und so waermten wir uns gleich mit ein paar Extrakilometern auf. Von 3700m wankten wir zum ersten Mal mit unseren lustigen Wolken im Genick hinauf auf 4400m, wobei der Klemens sich eine besonders schoene Wolke gebastelt hat (Kategorie Cumulo Nimbus grande madai...). Am Abend haben wir noch einen Teil der Ausruestung in ein Depot getragen, damit der naechste Tag mit weniger Kreuzweh beginnt. Ganz nebenbei hat Klemens sich als sehr tierlieb erwiesen und seinen halben Marmorkuchen an die Vaccas verfuettert, die die Verpackung eher aufbrachten als er... Am zweiten Tag dann ging es ins zweite Hochlager rauf auf 4900m, wieder bei schonestem Wetter. Wir fanden einen schoenen Lagerplatz nahe dem Gletscher und haben uns dort gemuetlich eingerichtet. Wasser gabs aus einer Schmelzwasserpfuetze und Wind auch genug. Damit uns der Schaedel nicht ganz wegflegt in der Hoehe, haben wir uns noch bis auf 5300m raufgeschleppt und haben festgestellt, dass die Verhaeltnisse gut und eine Spur vorhanden war - jupieh. Die Gemuesesuppe im Zelt Mayrhofer-Weiskopf war wie am Vortag angebrannt, was uns zu dem Schluss kommen liess, dass Ramensuppe doch die Kroenung der andinen Kulinarik ist! Der dritte Tag dann begann mit einem deftigen Fruhstueck (Marmorkuchen, Orangenpulversaft, Muesli mit Wasser, ...) um eins in der Frueh. Um zwei haben wir uns dann aufgemacht, um zu sehen, was wir mit der Hoehe oder besser die Hoehe mit uns macht. Wetter super, nur ein wenig frisch wars. Im Dunkel der Nacht bewegten wir uns in immer steilerem Eisbruchgelaende zwischen praechtigen Seracs hindurch, sogar eine senkrechte Stelle war dabei. Bis 5500m lief alles gut, dann aber bekam Michi seine Zehen nicht mehr warm, auch unter der Achselhoehle vom Hans nicht. Da gabs drei Seillaengen unter dem Gipfel nur mehr eine zaehneknirschende Option - ooooofetzn! Abseilend und absteigend erreichten wir wieder unser Lager, wobei Michi an einer Stelle eine Spaltenbruecke nicht mehr finden konnte. Wir waren uns einig, dass er einfach eine blinde Nuss sei und er seine Glubscher aufmachen solle. Aber - die war wirklich- schwups- weggebrochen. Die Bruecke daneben erforderte einiges an Sicherungsarbet und Gottvertrauen, aber sie hielt. (Wir schaezten ihre verbeleibende Lebensdauer auf gar nicht) Am Lagerplatz dann kamen nach bangen zwei Stunden auch Michis Zehen wieder und wir packten nach einer ordentlichen Pause unsere Wolken und mahten uns aud den Nachhauseweg. Wieder runter nach Olleros, vorbei an den Strohhuetten und durch die wunderschoene Landschaft der Puna (Sauschweinshohes Gras mit unsichtbaren Erdloechern zumHaxnbrechen, hmpf). Der Taxifahrer hatte es wohl im Urin, dass wir fruehr als geplantwieder im Tal sind und so kamen wir schon um 18Uhr wieder in Huaraz an. Im Cafe Andino gabs stundelang nix zum futtern, dafuer in der Tambobar herrliche Salsarhythmen und kurze (weisse) Kittel zum Schauen. Die Tage hier in Huaraz sind wirklich laenger als anderswo. Son endete der Tag fuer Michi und Hans nach 27h mit der obligaten Vollknalle und der legendaeren Dachbesteigung, da die zwei anderen Jungs schon fest schnarchten... Morgen ziehen wir zum zweiten Mal los, diesmal ins Santa-Cruz-Tal. Wir haben uns diesmal vorgenommen, die Wolken nicht mehr selber zu tragen, da das wirklich was fuer Esel ist... Dazu kommt noch ein Koch, der heute mit uns den Markt geleert hat. Wer das alles essen soll, ist uns schleierhaft. Nun ja, nicht nur kulinarisch wollen wir da drin im schoenen Tale zuschlagen. Der Quitaraju und der Nordgrat des Artesonraju sind unsere bergteigerischen Ziele, fuer die wir uns sieben Tage Zeit nehmen. Wir werden also ca. am 6. August wieder zurueckkehren und uns dann wieder melden. Bis dahin alles Gute und SALUDOS DE PERU (am Tag des Nationalfeiertags, hehe - FIEEEEESTAAAAA) hans, klemens, wolfi und michi (mit neuem Plastikschuh, juhu)

Dem mountain runner in Peru olls güte zan Geburtstag!

Wir stößen af di un, wenn du wieder im "Heiligen Land" bisch!

...olls güte Hons und nou viiiel adventuring in peru...

Kraxeln Teil 1

Hola a Todos, Heute haben wir unsere erste Aklimisationstour unternommen. Auf dem Programm stand Kraxeln in Antacocha. Unser Taxler Gino (alter Bekannter...) brachte uns ueber Stock und Stein auf knapp 4000m. Das Klettergebiet liegt an einer kleinen Lagune und vom "Parkplatz" erreicht man es in nur 10min. Wir kletterten in Rissen, auf Kakteen, an Henkeln und in wildester Flechten-Botanik. Sogar ein Griffausbruch mit stilvollem Abgang war dabei, der wohl auf die dreiwoechige kolumbianische Fresssucht (Pollos, Truchas und Cervezas) zurueckzufuehren ist. Somit hatten wir alles erlebt, was das Kletterherz hoeher schlagen laesst. Morgen geht es Richtung SHAQSHA (5703m). Durch die fehlende Akklimatisation wollen wir uns fuer den Gipfel drei Tage Zeit nehmen. Das erste Lager wollen wir zwischen 4100 und 4500m aufschlagen. Am zweiten Tag moechten wir gerne auf ca. 4900m schlafen, damit wir am naechsten Tag den Gipfel in Angriff nehmen koennen. Am Dienstag am Abend sollten wir wieder in Huaraz sein und werden natuerlich umgehend ueber unsere Tour berichten, falls nicht die Tmbobar dazwischenkomt... Also Daumen druecken! Hasta la proxima! Michi, Hans, Klemens und Wolfi

Gepaeck-Madai...

Jipieh - nun sind auch wir endlich Opfer einer Gepaeckschimplerei geworden: die Kollegas sowie wie wir sind zwar einigermassen puenktlich in Lima angekommen, leider aber nicht das ganze Gepaeck. Bis alle Daten am Flughafen hinterlassen und ein Hotel gefunden war, zeigte die Uhr schon drei Uhr in der Frueh an, uff.
Am Morgen dann die schnelle Entscheidung, dass alle bis auf mich nach Huaraz fahren werden, damit die Tickets nicht verfallen. So sitz ich nun schon den ganzen Tag vor dem Blechtodel und habe wenigstens mal Zeit zum Mailen. Die drei Jungs sind inzwischen gut bei Yanina in der Casa Maria in Huaraz angekommen, ich werde mich heute in einen Nachtbus setzen und mich morgen - so Gott will - im Chamonix der Anden einfinden. Das Gepaeck sollte heute in der Nacht ankommen und morgen abends in Huaraz sein, drueckt uns die Daumen. Morgen werden wir wohl mal ein wenig Luft holen und schauen, was alles geht, einkaufen, organisieren und euch dann wieder schreiben, was wir planen.
Buenas noches und bis bald, hc

Viva Colombia

Hola todos! (Seas olle!)
Nach laengerer Untaetigkeit wird nun endlich wieder gebloggt, jahu. Diesmal aus der Hauptstadt Kolumbiens Bogota, wo wir uns auf den heutigen Weiterflug nach Lima/Peru vorbereiten. Anlass unseres Besuches in diesem noch nicht vom Tourismus gezeichneten Land war eine Uni-Exkursion. Mit 24 Studenten und zwei Exkursionsleitern fuehrte uns die Exkursion durch die eindrucksvollen Landschaften Zentralkoumbiens, wo man vor den Guerillas am sichersten ist. Start war Bogota, wo der Reihe nach alle Teilnehmer mit teils erheblichen Verspaetungen mit und ohne Gepaeck eintrudelten. Die Reise fuehrte uns dann mittels eigens angemietetem Bus entlang der Staedte Bogota - Neiva - San Augustin - Popayan - Cali und
Manizales zurueck an den Ausgangspunkt Bogota.
In den drei Wochen haben wir uns den Arsch im Bus breit gesessen, haben Wuesten und
grauenhafte Hochmoore (Paramo) besucht, sind am 4650m hohen Vulkan Purace im Regen auf 4200m verreckt, haben so gut wie jeden Tag Pollo (Huhn) oder Trucha (Forelle) gegessen, eine eigene Exkursionsgitarre erworben (Name: Leona, das Luder), die ganz schoen oft missbraucht wurde. Unter anderem haben wir uns bei den Einheimischen oefters mit "I am from Austria" vorgestellt (das jetz wohl keiner mehr hoeren kann...) und haben sogar einen Boarischen Tanzkurs veranstaltet (waer halt gut, wenn man ihn selber koennte, haha). Alte Kulturen (San Augustin) haben wir besucht, viel (zu viel) ueber die eigenartige Pflanzenwelt erfahren, dem Professor den Gips mit einem Huhn bemalt, wilde unbefestigte Passtrassen befahren, auf mehr oder weniger lahmen Pferden durch den Regen geritten und im Bus scharfe Rave-Parties veranstaltet (DJ war Riccardo, unser Busfahrer).
Wir waren zwei Tage lang bei Campesinos (Kleinbauern) zu Gast und konnten ihnen ueber die Schulter schauen. Abgelegene kleine Hoefe oder nur Bretterbuden, in denen die Familien unter einfachsten Bedingungen hausten, beeindruckend und nachdenklich machend, vielfach waren wir die ersten Europaeer, die zu Gast waren. Unseren Salsa-Style hat der Professor selber als Kamikaze-Salsa bezeichnet, aber wir selber waren natuerlich volle begeistert von unserem knackigen Hueftschwung. Verwegene Fahrten am Dach eines Busses, coole Parties (Disco, Zimmer, Bus, Pool,...) mit viel Spass und wenig Schlaf kennzeichneten besonders die letzte Woche unseres Rundtrips, wo wir natuerlich in erster Linie viel ueber das Land und seine Leute erfahren haben.
Fazit: ein Land, das viele verschiedene Gesichter hat. Gebirge mit wilden Graeben, tief eingeschnittenen Taelern und stuermischen Gipfeln bis weit ueber 5000m Hoehe und wuestenhafte Gebiete in buntem Wechsel sowie sehr, sehr freundliche Leute, die stets auf einen zugehen und Hilfe anbieten. Immer wieder hoerten wir in den Nachrichten von Uebergriffen und Attentaten, die sich allerdings auf wenige Gebiete des Landes beschraenkten. Wir waren die ersten Studenten der Innsbrucker Uni, die eine Exkursion im Land machen durften und haben uns bemueht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, was uns vielerorts sicher gelungen ist, hehe....
Wir danken allen fuer die Kameradschaft und die vielen unvergesslichen Momente bei Tag und bei der Nacht ;-)
Das naechste Mal werden wir uns schon aus Huaraz melden und hoffen, dass uns das Wetter wieder hold ist, sonst gibt es ja immer noch die Tambobar!
Sagt allen schoene Gruesse und drueckt uns die Daumen, dass wir wieder viel zu bloggen haben.
Hasta luegho, amoigos!
Hans & Michi